Weinviertler Marillen

Wusstest du, dass das Weinviertel Österreichs größtes Marillen-Anbaugebiet ist?

Mitte Juni im Weinviertel: Die Marillenbäuerinnen und -bauern haben jetzt Hochsaison, denn es gibt viel zu tun, bis zu 20 Tonnen Früchte müssen pro Hektar geerntet werden. Unser sonnenverwöhntes Land bietet nicht nur perfekte Bedingungen für den Anbau exzellenter Weine, auch die Marille fühlt sich hier wohl – so sehr, dass ein Drittel der gesamten österreichischen Marillen-Anbaufläche auf das Weinviertel entfällt. Mit 325 (!) Hektar Marillenbäumen sind wir daher das größte Marillenanbaugebiet Österreichs!

Saftige Weinviertler Marillen ..., © Weinviertel Tourismus / Robert Herbst
Saftige Weinviertler Marillen ...

Im Frühjahr, wenn unsere Region aus dem Winterschlaf erwacht, tauchen die zahlreichen Marillenbäume die Obstgärten in ein weiß-rosa Blütenmeer. Reih um Reih gepflanzt sind sie besonders in der Region um Poysdorf zu finden, wo die meisten Weinviertler Marillen ihren Ursprung haben. Der prachtvolle Anblick bietet hier Jahr für Jahr einen ersten optischen Vorgeschmack auf die wunderbaren Früchte. Und wenn im Sommer die Obstgärten in kräftigem Orange erstrahlen, beginnt für unsere Bauern eine arbeitsintensive Erntezeit, die über mehrere Monate andauern kann. Denn im Weinviertel wachsen über 400 verschiedene Marillen-Sorten, die zu unterschiedlichen Zeiten reif werden – je nach Sorte können sie bis Ende Oktober noch frisch Ab-Hof gekauft und genossen werden. Und die Sortenvielfalt der Weinviertler Marille ist überdies in stetem Wachstum begriffen – jedes Jahr kommen weitere hinzu!

Kein Wunder – der Frucht mit den roten Bäckchen kann man nur schwer widerstehen, am allerbesten schmeckt sie von sonnengewärmt und frisch vom Baum genascht. Wer jedoch ob der verführerischen Süße ihres Geschmacks vermutet, sie sei ungesund, der irrt: Ihr Zuckergehalt ist gering, ihre Inhaltsstoffe machen sie zu dem, was man heute trendy als „Superfood“ bezeichnet – Marillen sind reich an Carotinoiden, Vitaminen und Mineralstoffen wie Eisen, Magnesium und Kalzium. Umso besser, dass die orange-roten Superfrüchtchen ihren wahren Facettenreichtum auch in der Vielfalt ihrer kulinarischen Anwendungen beweisen. Besonders in Süßspeisen sorgt die Marille für besondere Geschmackserlebnisse. Eingekocht zu verführerischen Marmeladen, verarbeitet zu köstlichen Blechkuchen oder fein geschnitten für einen erfrischenden Obstsalat, ist die Marille in den Sommermonaten nicht mehr aus der heimischen Küche wegzudenken. Ein besonderes Highlight bieten die traditionell zubereiteten Marillenknödel. Warm und mit einer zarten Decke aus feinem Staubzucker bestreut, lassen sie die Herzen von Marillenliebhabern höherschlagen. Aber auch in pikanten Variationen sorgt die Marille für genussvolle Momente – etwa als fruchtige Hauptdarstellerin eines köstlichen Chutneys.

Wer die Marille lieber in flüssiger Form genießt, wählt zwischen süßem Nektar, edlen Marillenbränden oder einem mit Marille verfeinerten Eierlikör. Und wer sich ob dieser schieren Vielfalt nicht entscheiden kann, der könnte sich am Poysdorfer Kirtag fachmännisch beraten lassen: Unter dem Motto „Wein trifft Marille“ begegnen sich dort jedes Jahr zwei heimische Spezialitäten, die nicht nur gemeinsam unter Weinviertler Sonne gedeihen – sondern sich auch exzellent ergänzen!